Bildgestaltung: Schlichtheit und Vereinfachung

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. In der Kürze liegt die Würze. Weniger ist manchmal mehr. Wir kennen diese Sprüche zu genüge. Es geht um Schlichtheit. Durch die Vereinfachung helfen Sie dem Betrachter, das Motiv im Foto zu erkennen. Maler haben es im Grunde einfacher, sie malen meist nur das Motiv, zeichnen Linien oder benutzen eine Perspektive, die den Betrachter ins Bild und zum Motiv führt. Man findet im Bild meist nichts, was nicht hinein gehören soll oder störend ist.

Als Fotograf hingegen haben wir es meist weitaus schwieriger, wir müssen das Motiv herausarbeiten. Wir starten mit allem, was vor Ort ist und müssen all das, was ablenkt, aus dem Bild herausfiltern. Wie wir bereits erfahren haben, ist das Gehirn in der Lage, alles Unwesentliche „auszublenden“, wohingegen die Kamera alles „aufnimmt“, was im Sucher/Bildausschnitt zu sehen ist. Sie müssen also darauf achten, was Sie wirklich sehen und nicht, worauf Ihr Gehirn gerade den Fokus legt.

Schlichtheit als Bildgestalterisches Element
Schlichtheit als Bildgestalterisches Element

Schauen Sie durch Ihren Sucher, sehen Sie sich den Raum um ihr eigentliches Motiv an, achten Sie auf das, was im Bild als „extra Ballast“ zu sehen ist. Schauen Sie sich den Vordergrund an, den Himmel, alles was rechts und links von Ihrem Motiv zu sehen ist.

Nähe schaffen

Näher an ein Motiv heran zu gehen, ist fast schon ein Garant dafür, das Foto zu vereinfachen, da man von vornherein vieles aus dem Bildausschnitt ausblendet. Ich kenne es selbst nur zu gut, dass ich später beim Betrachten der Fotos am Bildschirm denke: Wäre ich bloß näher herangegangen, hätte ich doch einen anderen Bildausschnitt gewählt, dann hätte ich eine bessere Bildwirkung erzielt und das Bild vereinfacht.

Vereinfachung durch Detailansicht
Vereinfachung durch Detailansicht

 

Schlichtheit erlangen

Neben der Möglichkeit, näher an das Motiv zu gehen, erlangen wir Schlichtheit auch, indem wir verschiedene Bildausschnitte und Perspektiven ausprobieren, wir ordnen die Szene an. Wir können über die Schärfentiefe arbeiten und so störenden Hintergrund unscharf werden lassen und vereinfachen so die Aufnahme. Wir können mit vorhandenen Elementen arbeiten und deren Töne, Farben und Formen nutzen, um das Motiv herauszuarbeiten oder von ihnen abzuheben.

Gleichfalls dienlich können Licht, Schatten und Kontraste sein, wir müssen experimentieren und die Szene so anordnen, dass das Motiv entsprechend vor oder neben diesen Elementen zu Geltung kommt. Im folgenden Bild wurde der Hintergrund, eine Wiese, in Unschärfe aufgelöst, so dass lediglich die Farbe als Element übriggeblieben ist. Der Hintergrund wurde also vereinfacht, zudem wurde durch die gezielte Perspektive und den Blickwinkel unnötiges „Beiwerk“ aus dem Hintergrund ausgeblendet.

Schlichtheit in der Landschaftsfotografie
Schlichtheit in der Landschaftsfotografie

3 Gedanken zu „Bildgestaltung: Schlichtheit und Vereinfachung“

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