Models, Porträtfotograf Marcus Florschütz über seine Arbeit

Thema: Models und Porträtfotografie – Marcus Florschütz, ein kreativer Porträtfotograf aus Wien, hat sich einen Ruf für seine einzigartigen Fotos mit kreativem Makeup und ausgefallenen Outfits erworben. Ob im Studio oder im Freien, seine Bilder zeichnen sich durch eine besondere Ästhetik aus. Auf seiner Website könnt ihr mehr über ihn erfahren, seine verwendete Fotoausrüstung entdecken und Blogartikel zum Thema Fotografie lesen. Marcus Florschütz strebt danach, die Qualität eurer Fotos zu steigern und euch mit seinen kreativen Porträts zu begeistern. Ich freue mich darüber, einen Gastbeitrag hier auf Sensorgrafie veröffentlichen zu dürfen.

Vorbereitung

Früher habe ich mich mit Models getroffen und erst während des Shootings die eigentliche Shootingidee erarbeitet. Das klappt auch ganz gut, allerdings bekommt man dann am Ende meistens Fotos, die man vorher nicht im Kopf hatte und mit welchen man vielleicht nicht zufrieden ist. Darum bevorzuge ich es, mich auf ein Shooting so gut es geht vorzubereiten. Je besser ihr euch vorbereitet, desto angenehmer und einfacher wird das eigentliche Shooting. Ihr habt vorher schon ein konkretes Bild im Kopf und wisst genau, was ihr dazu benötigt. Ihr wisst, welche Deko, welches Outfit, welche Location, welche Ausrüstung usw. Das spart euch viel Zeit während des Shootings. Und wenn ihr so arbeitet, werdet ihr schnell merken, dass es gar nicht so einfach ist, ein Foto, das man vorher im geistigen Auge ausgearbeitet hat, genauso zu realisieren.

Models

Wenn ihr mit Models arbeitet, sind ein paar Punkte ganz wichtig. Falls ihr Anfänger seid, würde ich euch empfehlen, ein Model mit Erfahrung zu fotografieren. Dadurch kann euch das Model die Posingarbeit abnehmen, wodurch ihr euch auf andere Aspekte, wie z. B. die Bildkomposition oder das Licht, konzentrieren könnt. Wenn ihr mit einem Hobbymodel arbeitet, das vielleicht keine bis wenig Erfahrung im Posing hat, dann macht euch das die Arbeit etwas schwieriger. Gerade als Anfänger war ich damals damit noch überfordert.

Model Release

Ganz wichtig ist natürlich auch, dass ihr einen Modelvertrag erstellt. Ich weiß, es ist mühsam einen Vertrag zu erstellen usw., aber es spart euch im Streitfall nachträglich viel Stress mit dem Model. Deshalb sichert euch mit einem Modelvertrag ab. Dazu gibt es viele Vorlagen, die man einfach anpassen kann. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Modelverträge (Modelrelease). PAY und TFP (Time for Print oder Time for Paper). Pay ist ganz klar, es fließt Geld, also ihr bezahlt das Model dafür, dass ihr Fotos macht und diese dann auch nutzen dürft. Bei TFP fließt kein Geld, der Vorteil dabei ist, dass ihr ein Model kostenlos fotografieren könnt und das Model im Gegenzug die Fotos bekommt.

Den genauen Nutzen der Fotos und den Geldbetrag solltet ihr dann halt im Vertrag festlegen. Ein Tipp am Rande: Generell seid ihr als Ersteller des Fotos der Urheber, trotzdem gilt zusätzlich das Recht am eigenen Bild. Also, wenn das Model etwas nicht möchte, dann solltet ihr das auf jeden Fall berücksichtigen.

Outdoor

Ganz besonders bei Outdoorshootings ist es oft eine Herausforderung, die Models zu schminken oder sich umziehen zu lassen. Das Make-up wird meistens von einer Visagistin übernommen, die oft schon einen guten (mobilen) Schminkkoffer mithat. Zum Umziehen nutze ich gerne dichte Gebüsche, Bäume oder Hügel. Dafür haltet einfach die Augen offen, was die Location für Möglichkeiten bietet. Deshalb ist auch der Punkt 1 (Die Vorbereitung) sehr wichtig. Ich fotografiere outdoor gerne mit Studioblitz und selbst ist es mir schon 2-mal passiert, dass ein Windstoß den sehr kopflastigen Studioblitz umgeworfen hat. In beiden Fällen waren keine Personen in der Nähe, die verletzt hätten werden können. Ein kleiner Tipp, der sehr wichtig ist: Besorgt euch eine Haftpflichtversicherung, damit seid ihr im Falle eines Falles auf der sicheren Seite. Ich habe bereits ein Video zu diesem Thema gemacht, worin ich auch zeige, wie ich den Studioblitz mit Paracord und Heringen ganz einfach sichern kann.

© Marcus Florschütz · Outdoor-Gefahren
© Marcus Florschütz · Outdoor-Gefahren

Das Shooting

Jeder Fotograf hat seinen eigenen Stil, dennoch gibt es ein paar Regeln, an die man sich halten sollte, wenn man Fotos machen möchte, die allgemein als gut wahrgenommen werden. Ich würde euch empfehlen, mit Lichtern zu arbeiten. Egal ob Studioblitz, Aufsteckblitz oder LED-Dauerlicht. Ein Licht hilft euch extrem, das Model gut zu zeigen. Auch wenn die Sonne scheint, ist ein zusätzliches Licht sinnvoll, warum? Dadurch könnt ihr die Belichtung von Umgebungslicht und Model viel besser, unabhängig voneinander, kontrollieren.

Auch würde ich die Positionierung des Models nach bildgestalterischen Regeln vornehmen (z. B. Drittelregel). Sehr wichtig ist natürlich auch die Stimmung während des Shootings. Bei mir ist es oft so, dass die Fotos, gerade bei neuen Models, zu Beginn nie so gut sind wie gegen Mitte oder Ende des Shootings. Also erzeugt eine lockere und zum Thema passende Stimmung, damit sich das Model wohl fühlt und sich gut in die Stimmung für das Foto hineinversetzen kann. Das könnt ihr ruhig auch mit Hintergrundmusik machen. Manche Fotografen mögen das und manche nicht. Ich finde es hilfreich, wenn es um ein konkretes Shootingthema geht.

Abliefern der Fotos

Liefert die Fotos so bald wie möglich nach dem Shooting ab. Ich habe schon öfter von Models gehört, dass diese lange auf Fotos warten mussten und die Fotos dann auch nicht gut waren usw. Also, auch wenn ihr denkt, dass eure Fotos nicht gut genug sind, um diese abzugeben, solltet ihr offen und transparent mit dem Model sein. Redet darüber und versucht es nicht unter den Tisch zu kehren. Das macht alles nur schlimmer. Aber ich denke, wenn ihr es schafft, ein Model zu einem Shooting mit euch zu überzeugen, dann werdet ihr ja schon gewisse Qualifikationen haben, und dann sollte das kein Problem sein.

Das Allerwichtigste ist, niemals aufzugeben und besser zu werden, als ihr gestern wart. Wenn ihr bei jedem neuen Shooting 1% besser werdet, dann seid ihr schon sehr bald dort, wo ihr hinwollt.

Bis neulich!
Marcus Florschütz, Kreativer Porträtfotograf mit Ehre.

(Alle Fotos auf dieser Seite mit freundlicher Genehmigung von Marcus Florschütz.)

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