Fotoreisen · von Altem und Neuem

Heute am 3.8. bin ich 2018, also heute vor exakt fünf Jahren, aus der Bretagne und Normandie, von einer meiner privaten Fotoreisen zurück gekehrt. Damals bin ich mit meinem PKW, vollbeladen mit Camping- und Fotozeug einfach losgefahren und wollte Leuchttürme und Landschaften fotografieren. Es war am Ende eine der besten Fotoreisen geworden, obwohl ich mit den Fotos der Reise nicht immer zufrieden war. Ich war unzufrieden mit meinem Stil und es hat nicht immer alles so geklappt wie ich es mir vorgestellt habe. Kurz zuvor hatte ich mir noch eine neue DSLR zugelegt die ich ausprobieren wollte. Bis auf eine Ausnahme hat aber alles mit der neuen Kamera funktioniert, doch dazu später. Dieser Beitrag ist eine kleine Reprise zur Reise vor fünf Jahren und ein Ausblick darauf, wie ich in Zukunft reisen möchte.

Fotoreisen

Seit Januar 2023 mache ich als Foto-Trainer mit meinen Workshops eine Pause. Denn Ende 2021 hat mich ein Burn-Out erwischt hat, ich berichte über meine Depression auf meinem Blog Yogie.de. Das Einzige was aus meiner Foto-Trainer Zeit seit 2013 verblieben ist, ist meine Fotoreise nach Nova Scotia. Die Fotoreisen – Fotowandern im herbstlichen Nova Scotia biete ich nach wie vor mit meinem Partner Canada Dream Tours an. Gelegentlich reise ich jedoch auch ganz alleine um mich auf die Fotografie konzentrieren und selbst finden zu können.

Fotreisen · Cape Breton, Nova Scotia, Canada
Fotreisen · Cape Breton, Nova Scotia, Canada
Franey Mountain View, Cape Breton Highlands National Park
Franey Mountain View, Cape Breton Highlands National Park

Rundreisen mit dem Zelt

Auf der Suche nach immer wieder neuen Motiven und Eindrücken, mache ich Rundreisen. Das heißt, ich bin meist nicht länger als ein oder zwei Nächte an einem Ort. Gleichwohl bedeutet das, dass ich fast jeden zweiten Morgen mein Lager abbreche und weiter fahre. Gerade der Zeltabbau ist der Punkt, der mich am meisten an dieser Art des Reisen gestört hat. Wenn es trocken ist, kein Thema. Doch sollte es in der Nacht geregnet haben oder vom Morgentau das Zelt nass sein, dann macht der Abbau keinen Spaß.

Nasse Angelegenheiten

Eigentlich ist eine der ersten Amtshandlungen nach dem Aufstehen, genauso wie zu Hause, Waschen angesagt. Dann Frühstück zubereiten, Abwasch und Einpacken. Ist das Zelt nass, wird man vom Abbau ebenso nass wie bei der morgendlichen Toilette zuvor. Das Zelt ist ja meist der letzte Gegenstand beim Abbau und der Kulturbeutel nebst Handtüchern etc. schon längst im Auto. Wenn ich dann am neuen Ort ankomme, besteht die erste Aufgabe das Lager wieder zu errichten und schwuppdiwupp bin ich wieder nass.

Fotoreisen · So schön und trocken ist es morgens leider nicht immer im Camp.
Fotoreisen · So schön und trocken ist es morgens leider nicht immer im Camp.
Weit nach Mitternacht entstand dieses Leuchtturm Bild. Der Campingplatz ist bereits im Schlaf versunken.
Weit nach Mitternacht entstand dieses Leuchtturm Bild. Der Campingplatz ist bereits im Schlaf versunken. Mit dem PKW (oder einem Van/Womo) keine Chance mehr dort zu Übernachten.

Man sollte seine Kamera kennen

Wie eingangs geschrieben, gab es eine Ausnahme, auf der Frankreich Tour, bei der ich meine neue Kamera hätte besser kennen wollen. Beim Fotografieren des Phare de Kermorvan (Bild oben) war ich zum Sonnenuntergang noch im Hafen am Ausleger, von dem aus man den Leuchtturm sehen kann. Ich fertigte Langzeitbelichtungen mit Filtern an und habe hier noch meine kabelgebundene Fernauslösung genutzt. Nach Sonnenuntergang habe ich dann den Standort gewechselt und bin zum Leuchtturm selbst gefahren. Vom Parkplatz aus ist es noch ein kleiner Fußmarsch bis zum Leuchtturm. Eine Taschenlampe hatte ich zwar dabei wollte sie aber nicht einsetzen, denn bis sich die Augen gänzlich an die Dunkelheit gewöhnt haben, dauert es gut und gerne bis zu 20 Minuten. Neben der Taschenlampe blieben auch die Filter im Auto und damit leider auch meine Fernbedienung, die in der Filtertasche war.

Maximum 30 Sekunden

Am Leuchtturm endlich angekommen habe ich meine Kamera auf’s Stativ gesetzt und ausgerichtet. Es war Stockduster (nein ich meine nicht meinen PKW, obwohl der auch im Dunkeln stand und es für ihn Stock-Duster war). Nur das grelle Licht des Leuchtfeuers kreuzte durch den Nachthimmel. Ich konnte mit bloßen Augen nicht erkennen, wie der Leuchtturm aussah. Nur die Langzeitbelichtung mit meiner Kamera brachte die Details zum Vorschein. Für das Foto musste ich allerdings tricksen. Da die Fernbedienung im Auto war und ich dennoch eine Langzeitbelichtung machen wollte konnte ich also nur die interne maximale 30 Sekunden Belichtungszeit nutzen. Längere Belichtungszeiten wären nur durch Drücken und Halten des Auslösers möglich gewesen, doch das hätte die Kamera unweigerlich wackeln lassen.

WTF

Zu Hause in Deutschland habe ich dann bemerkt, dass ich auch in der Kamera eine interne Langzeitbelichtungsfunktion habe, die mir auch ohne Fernbedienung eine längere Belichtungszeit als 30 Sekunden ermöglicht. Schade, dass hätte ich gerne vorher gewusst und auch ausprobiert, man sollte seine Kamera also kennen. Dennoch ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Das Foto ist recht scharf und hat Tür und Fenster, sowie Strukturen zum Vorschein gebracht, die vor Ort mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen waren. Das Leuchtfeuer war einfach zu hell für die Augen.

Minicamper

Der Umstand beim Camping, bzw. Zelt Ab- und Aufbau nass zu werden wird in Zukunft umgangen. Schon damals in der Bretagne entstand der Wunsch einen Minicamper, bzw. einen Kofferanhänger selbst auszubauen und diesen als Alternative zum Zelt einzusetzen. Jetzt fünf Jahre später, haben wir uns eine Buschbüchse zugelegt. Unser Minicamper ist seit einer Woche bei uns und mit ihm, dessen Name „Cookie“ ist und genannt werden darf, werden wir (also meine Frau und ich oder auch wir jeweils alleine) unsere privaten Fotoreisen bestreiten. Wir tauschen also unser Wurfzelt gegen einen Minicamper. Sollte es jetzt morgens nass sein, stört es nicht mehr. Klappen zu, anhängen und weiter.

Zukünftige private Fotoreisen mit einem Gespann. Cookie und Cookie's Friend · First Date
Zukünftige private Fotoreisen mit einem Gespann. Cookie und Cookie’s Friend · First Date
Das Gespann zu Hause angekommen und die erste Fahrt bestanden.
Das Gespann zu Hause angekommen und die erste Fahrt bestanden.

Tagesablauf auf persönlichen Fotoreisen

Übrigens die Zeiteinteilung bei unseren privaten Fotoreisen besteht nach dem das Camp-Abbau daraus, zur neuen Location zu fahren. Meist fahren wir nur wenige Stunden, also zwischen 160 und 250 Kilometern maximal, wenn nicht weniger. Dann wird das Camp wieder aufgeschlagen. Die verbleibende Zeit bis zur Goldenen Stunde, im Sommer hat man da noch richtig viel Zeit, besteht aus Location-Scouting für die Fotosession des Tages. Bevor es dann zum eigentlichen Fotografieren losgeht wird noch gegessen. Zwischenzeitlich ist es meist so spät oder besser früh am Abend, dass der Campingplatz ein wegfahren nicht mehr erlaubt (Platzruhe). Das ist der Hauptgrund, weshalb ein Minicamper für uns die bessere Wahl ist, gegenüber einem Camper-Van oder Wohnmobil. Nach dem Shooting, sind die Schranken des Campingplatzes definitiv unten und es muss draußen geparkt werden.

Nachtaufnahme des Le Mont-Saint-Michel, ohne Stativ und Fernauslöser nicht möglich.
Nachtaufnahme des Le Mont-Saint-Michel, ohne Stativ und Fernauslöser nicht möglich.
Fotoreisen · Yport, Normandie, Frankreich · Es muss nicht immer das Hauptmotiv im Fokus sein um zu erkennen wo man sich befindet.
Fotoreisen · Yport, Normandie, Frankreich · Es muss nicht immer das Hauptmotiv im Fokus sein um zu erkennen wo man sich befindet.

Vorteile des Minicampers auf Fotoreisen

Die Größe des Minicampers ist für uns ein Vorteil. Gegenüber einem herkömmlichen, selbst kleinen Wohnwagen, ist er wendiger und leichter zu rangieren. So lässt er sich auch mal an der Straßenseite parken und alleine auf einem Camping oder Stellplatz ausrichten. Die Zuladung ist höher als bei einem regulären Wohnwagen und in der Basisversion (bis max. Gesamtgewicht von 750kg) darf man ihn auch mit einem regulären Führerschein (B) ohne Anhängerzusatz (E) ziehen. Da wir schon etwas älter sind und früh genug den Führerschein gemacht haben, können wir Cookie, der eine max. Gesamtzulassung von 1000kg hat auch ohne gesonderte Anhängerführerscheinprüfung ziehen.

Geplante Modifikationen

Auch wenn mein Traum war den Innenausbau selbst durch zu führen, ist es letztendlich ein bereits ausgebauter Kofferanhänger von Niewiadow by Niva Power geworden. Der PowerCamper (die Buschbüchse) war im Preis einfach unschlagbar und günstiger als ein nackter Kofferanhänger mit den von mir gewünschten Extras. Noch hat Cookie nicht alles was er haben soll und es stehen noch einige Änderungen an. Zum einen soll er elektrisch autark werden, das ist er zwar schon jetzt, aber nur bedingt. Neben der verbauten Batterie soll noch eine Powerstation für den erweiterten Strombedarf, nebst faltbaren Solarmodul Einzug halten. Die Sitzbänke werden so modifiziert, dass man 12 Eurobehälter a 30x40x27 cm darin unterbringen könnte. Der Tisch muss noch angepasst oder durch eine andere Lösung ersetzt werden.

Küchenzeile · Ein kleines Becken mit Wasser, eine Kühlbox und eine Nottoilette (gerade nicht im Bild), sowie massig Platz in Schränken für Kochutensilien.
Küchenzeile · Ein kleines Becken mit Wasser, eine Kühlbox und eine Nottoilette (gerade nicht im Bild), sowie massig Platz in Schränken für Kochutensilien.
Der Tisch in der Mitte der zwei Sitzbänke lässt sich einklappen und zum großen Bett umbauen.
Der Tisch in der Mitte der zwei Sitzbänke lässt sich einklappen und zum großen Bett umbauen.

Mir bzw. uns fallen mit Sicherheit noch viele andere Dinge ein, die nützlich wären und Cookie behaglicher und wohnlicher werden lassen. Gerne berichte ich in Zukunft auch mehr von meinen persönlichen Fotoreisen und Erlebnissen mit Cookie on Tour.

Hinterlasse mir doch einen Kommentar oder sende mir mein Kontaktformular zu und erzähle, ob dir diese Art von Blogbeitrag gefällt und du an weiteren Berichterstattungen dieser Art Interesse hast. Bis neulich…

1 Gedanke zu „Fotoreisen · von Altem und Neuem“

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