HDR & DRI Teil 1 – Mit dem Prozess eines Dynamic Range Increase (DRI) bezeichnet man in der Digitalfotografie die Erzeugung eines HDR-Bildes. Ein HDR-Bild, also ein Bild mit hohem Dynamikumfang wird aus einer Belichtungsreihe also mehreren Bildern mit einem geringem oder normalen Dynamikumfang hergestellt. Es gibt zwar heutzutage bereits HDR-Bildsensoren und HDR-Kameras, aber diese sind meist sehr teuer. Der Prozess des Dynamic Range Increase, bzw. das Erstellen von HDR-Bildern ist aber auch mit herkömmlichen Digitalkameras und ein wenig Software möglich. Ich möchte mich deshalb in diesem und einem meiner folgenden Artikel mit dem DRI und dem HDR Foto beschäftigen und einige Software Lösungen vorstellen.
Aber warum überhaput mehrere Foto in ein HDR-Foto umwandeln? Das menschliche Auge kann 27 Kontraststufen wahrnehmen, eine normale digitale Kamera hingegen hält nur 5 Kontraststufen in einem Foto fest. Das bedeutet also für ein Foto, das es vom Kontrast her nur ein Bruchteil wiedergeben kann. Das beste Beispiel ist eine Gegenlicht-Aufnahme, während das menschliche Auge evtl. die Gesichtszüge einer Person vor einem Fenster noch wahrnimmt, zeigt ein Foto dieser Person nur die Kontur des Kopfes nicht aber das Gesicht der Person. Oder ist die Person richtig belichtet zeigt das Foto normalerweise nicht das was man im Fenster gesehen hat oder dies nur als weisse Fläche.
Wie kann ich denn nun ein HDR Foto erstellen?
Hier kann uns die Kamera unterstützen, insbesondere dann, wenn sie z.B. eine Belichtungsreihenfunktion besitzt, d.h. neben dem korrekt belichteten Foto macht die Kamera je nach Einstellung zusätzlich eine Aufnahme mit einer oder zwei Blendenstufen Über- und Unterbelichtung. Da der Vorgang von drei Aufnahmen einiges an Zeit benötigt und wir evtl. verwackeln oder die Kamera zwischen den Aufnahmen bewegen, empfiehlt sich der Einsatz eines Statives um dies zu vermeiden, denn die drei Fotos müssen später mittels Software übereinanderkopiert werden.
Dieses Übereinanderkopieren ist der DRI prozess, sprich das Erweitern des Kontraastbereiches. Sollte die Kamera keine Belichtungsreihen unterstützen dann ist hier ein wenig Handarbeit gefragt und man muss die Kamera in einen manuellen Modus versetzen um selbst die Fotos mit unterschiedlicher Belichtungsdauer aufnehmen zu können. Eine Belichtungsreihe muss nicht unbedingt aus drei Fotos bestehen, sie kann auch aus zwei Belichtungen oder gar mehr Fotos bestehen. Im Allgemeinen haben sich aber für Tageslichtaufnahmen drei Fotos bewährt, bei Nachtaufnahmen dürfen es ruhig schon mal mehr sein. Ich werde in einem späteren Artikel nun auf die Möglichkeiten zu sprechen kommen wie wir mit dem erstellten Fotos ein Foto mit hohem Kontrastumfang erstellen.
Doch nun erstmal Fotos geschossen, z.B. eine Landschaft jeweils ein Foto mit richtiger Belichtung und eines mit einer oder zwei Blichtungsstufen überbelichtet und eines mit einer oder zwei Belichtungsstufen unterbelichtet. Welches Stufenverhältnis gewählt werden sollte hängt von der eigenen Erfahrung und den vorhandenen Verhältnissen ab.