Foodfotografie – einfacher Einstieg, Lichtsetups, Planung, Requisiten, Bildkomposition, zahlreiche Beispiele und praktische Workflows. So verspricht das neu im mitp-Verlag erschienene Buch „Foodfotografie“ allen Interessenten einen Einblick in die Arbeiten des Fotografen und Buchautors Cliff Kapatais. Wenn einem beim Anblick eines Food-Fotos das Wasser im Mund zusammenläuft, dann hat man das Ziel eines Foodfotografen und seiner Bilder erreicht. Eine Pflichtlektüre für alle, die ihr Essen fotografieren wollen. Oder vielmehr meine Bitte an alle, die Ihre „Essens-Fotos“ auf Social-Media posten: Bitte erst lesen, üben, Fotos machen und dann posten.
Das Auge isst mit
In Höhlenzeichnungen der Steinzeit, in den Stillleben der Renaissance, in Magazinen und Zeitschriften und nicht zuletzt im Internet und Social-Media finden wir Bilder von Essen. Mal mehr, mal weniger appetitlich. Dass letzteres nicht unbedingt sein muss zeigt uns Cliff Kapatais. Essen ist ein zentraler Punkt in unserem Leben – ohne geht nicht. Wenn wir uns einmal umschauen, dann ist die Industrie rund um das Essen (engl. food) die größte und krisensicherste. Essen müssen wir alle und wer die schönsten Bilder hat, verkauft am meisten.
Foodfotografie
Einfach nur Essen fotografieren? Heute ist ein einfaches Foto à la Carte nicht mehr Stilgerecht. Die Foodfotografie vermittelt zugleich Lifestyle und Lebensgefühl – mit der Lektüre werden auch deine Food-Fotos zur Haute Cuisine. Wirkungsvolle Fotos mit einfachem Equipment erstellen ist laut Cliff Kapatais ein einfaches Rezept, wenn du Foodstyling, Komposition, Licht und Requisiten die in diesem Buch vorgestellt werden beherzigst.
Alle Kunst des Fotografierens
In meinen Workshops zur Bildgestaltung sage ich immer, die Grundlagen, die ihr hier mitbekommt, sind für alle Stilrichtungen der Fotografie die Basis. Das Grundrezept – sozusagen. Das Buch holt den Leser zunächst ab und definiert die Foodfotografie, zeigt auf, worauf es bei dieser Art der Fotografie ankommt. Nicht verwunderlich, dass wir auch hier auf die Basis jeder fotografischen Stilrichtung stoßen. Der Idealfall köstlich aussehendes Essen, das Hunger schafft und wie jedes gute Foto eine Geschichte erzählt.
Zutaten
Das Rezeptbuch für die Foodfotografie liefert der Autor und der mitp-Verlag. Die Zutaten wie Kamera und Technik, Licht und Lichtsetups trägt der Leser und angehende Foodfotograf unter Buchanleitung selbst bei. Neben den bereits genannten Zutaten kommt es natürlich auch auf das Model „Essen“ an um es gut porträtieren zu können, zählen Dinge wie Bildaufbau, Farbtheorie, Hintergründe sowie Requisiten. Welche Utensilien und Werkzeuge man fürs Fotografieren, Licht und Essen benötigt erfährt man man ebenso, wie die Planung des Shootings.
Praxisübungen von Cliff Kapatais
Zu meinen Tipps, wie man die eigene Fotografie und Kreativität fördern kann, zählt unter anderem, einmal einen Gegenstand, zum Beispiel eine Gabel zu fotografieren. Nicht einfach nur ein Foto machen, versteht sich, nein bitte 10 Fotos und bitte keines soll dem anderen zu gleich sein. Licht, Perspektive und Requisiten können hier eine entscheidende Rolle spielen. Am Beispiel einer Tomate erklärt Cliff Kapatais anschaulich wie sowas gehen kann. Wer noch mehr üben möchte und das sollte man wie bei allen anderen Arten der Fotografie auch, dem werden noch Sushi, Tomatensuppe und Schokomuffins auf der Speisekarte angeboten. Wie die Prise Salz in der Suppe so findet man noch zahlreiche Tipps und Tricks für die Foodfotografie da heim und im Restaurant.
Desert gefällig?
Quasi als Nachspeise wird im vorletzten Kapitel noch auf die Nachbearbeitung eingegangen. Damit ist jetzt nicht das Spülen und Aufräumen nach dem Kochen oder dem Shooting gemeint, sondern die RAW-Entwicklung und Bildretusche. Es steckt also so viel mehr hinter der Foodfotografie, als nur sein Handy zu zücken und ein Schnappschuss von seinem Teller zu machen. Die perfekten Zutaten und Rezepte findet man im gleichnamigen Buch von Cliff Kapatais.
Mein Fazit
Wie bei jedem guten Rezept, ist es erlaubt zu variieren, auszuprobieren und zu verfeinern. Es kommt jedoch auf die richtige Menge der Zutaten an. Damit man nicht bei null anfangen muss sollte man sich das Rezeptbuch „Foodfotografie“ mit seinen 144 Seiten auf jeden Fall anschauen. Das E-Book gibt es für 21,99€, das Softcover-Buch für 24,99€ und das komplette Menü aus beiden für 29,99€. Der Bezug kann direkt beim mitp-Verlag erfolgen oder du nutzt einfach unten meinen Amazon-Affiliate-Link und unterstützt so noch meinen Blog.
Wer sich mit der Lektüre eingehend beschäftigt und die Vorschläge, Übungen, Tipps und Tricks befolgt, startet eine kulinarische Reise zu wirkungsvollen Fotos mit einfachem Equipment. Kaufen, anschauen, nachmachen und genießen. Ein Buch das Appetit auf mehr tolle Fotos macht. Selbst wenn man keine Foodfotografie-Fotos machen möchte, die Basis für Styling, Komposition, Licht und Requisite lässt sich auch auf andere Genres leicht übertragen. Wer allerdings die Rezepte zum Essen auf den Bildern sucht, sollte lieber ein Kochbuch kaufen.