Auflösung berechnen und Bildqualität bestimmen

Wenn es darum geht die Auflösung zu bestimmen gibt es ein paar einfache Berechnungen die man anstellen kann. Bei der Auflösung geht es um die Anzahl der Pixel eines Fotos sowie der Dichte der Pixel in einem Bereich. In der Kamera können wir entsprechend eine solche Auflösung einstellen. In den Grundeinstellungen legen wir das generelle Format und die Dateigröße fest.

Wir legen quasi den Grundstein für das was wir mit dem Bild später anfangen können. Fotografieren wir zum Beispiel um Erinnerungen festzuhalten und wollen dabei keine großartige Bildbearbeitung durchführen, dann können wir getrost im JPG Format fotografieren. Wir müssen uns aber darüber im Klaren sein, dass wir dann unter Umständen keine postergroßen Bilder daraus erstellen können und die Bilder nur für kleine Formate und den Bildschirm geeignet sein werden. 

Wir sollten daher im JPG Format auf die bestmögliche Qualität setzen um zumindest bei den kleinen Formaten und evtl. etwas größeren Ausdrucken noch ausreichende Qualität erzielen zu können. Ich empfehle eigentlich immer in der bestmöglichen Qualität, also der höchsten Auflösung zu fotografieren, damit hat man später alle Freiheiten und schränkt sich nicht schon vor der Aufnahme ein. Selbst wer im RAW Format fotografiert kann heute in der Regel ebenfalls entscheiden in welcher Auflösung man ein Foto aufnehmen möchte.

Auflösung berechnen

Die erste Berechnung, die wir anstellen können ist wieviel Megapixel hat denn eigentlich meine Kamera? Dafür sollten wir zunächst die größtmögliche Auflösung eingestellt haben, je nach Hersteller kann man bereits während der Einstellung ablesen welche Abmessungen das Bild hat. 

Aus dem Benutzerhandbuch der Canon 7D Mark II zu ersehen gibt es Beispielhaft folgende Auflösungen:

JPEG 3:2: (L) 5.472 x 3.648, (M) 3.648 x 2.432, (S1) 2.736 x 1.824, (S2) 1.920 x 1.280, (S3) 720 x 480
RAW: (RAW) 5.472 x 3.648, (M-RAW) 4.104 x 2.736, (S-RAW) 2.736 x 1.824

Wir erfahren also, dass die Kamera max. eine Auflösung von 5.472 x 3.648 Pixeln hat. Wenn wir die Werte wie angegeben multiplizieren erhalten wir 19.961.856 Pixel. Die Canon 7D Mark II ist damit folglich eine 20 Megapixel Kamera bzw. sie hat einen 20 Megapixel Sensor verbaut. Wählen wir also eine geringere Auflösung, dann nutzen wir nur einen Teil des Sensorpotenzials und fotografieren in geringerer Qualität.

Druckgröße

Nehmen wir mal ein einfaches Beispiel und vereinfachen die Anzahl der Pixel um besser rechnen zu können und nehmen an, dass unser zu druckendes Bild 2.100 x 1.500 Pixel groß ist. Wir haben in dieser Auflösung also eine Anzahl von 3.150.000 Pixeln. Wenn wir ein Bild darstellen oder drucken wollen kommt es neben den Abmessungen noch auf die Dichte der Pixel an, man spricht hier von dpi (dots per inch) wir würden sagen Pixel pro Zoll. Ein Zoll hat 2,54 cm was einem Inch entspricht. Ein Drucker hat ebenfalls eine „Auflöse-Qualität“ und druckt in der Regel mit 300 dpi.

Wenn wir nun unser Bild durch die Dichte teilen erhalten wir eine Größen-Angabe.

2100 / 300 = 7 Inches / Zoll (18 cm)
1500 / 300 = 5 Inches / Zoll (13 cm)

D.h. unser Bild können wir bei einer Auflösung von 300 dpi und mit den entsprechenden Bildmaßen auf ein 18 x 13 cm großes Fotopapier ohne Qualitätseinbußen ausdrucken oder belichten lassen. 

Auflösung 2100 x 1500 Pixel bei 300 dpi
Auflösung 2100 x 1500 Pixel bei 300 dpi

Wenn wir das Foto nicht selbst ausdrucken wollen dann brauchen wir zum Glück nicht ständig nachrechnen. Ob die Qualität ausreichend ist, macht in der Regel eine guter Bildservice gleich bei der Auswahl des Fotoproduktes.

Ausreichende Bildqualität ist in diesem Beispiel leider nicht vorhanden.
Ausreichende Bildqualität ist in diesem Beispiel leider nicht vorhanden.

Ein 3 MB großes Bild ist natürlich für das Internet oder eine Email völlig überdimensioniert und sie wird zudem bei der Darstellung an einem Bildschirm oder am Display auch nicht benötigt. Eine Internetseite mit einem oder mehreren derart großen Bildern würde zudem sehr lange benötigen bis sie geladen ist.

Bildschirmauflösung

Die benötigte Auflösung, Pixel pro Zoll oder Inches, für das Internet liegt bei 96 dpi. Um unser Bild in der Größe 18 x 13 cm am Bildschirm auszugeben können wir getrost auf ein kleineres Bild zurückgreifen. Wir können die Abmessung des Bildes auf 672 x 480 Pixel beschränken. Wir erhalten bei dieser Auflösung eine Pixelanzahl von 322.560 Pixeln und damit ist die Datei nur noch 323 KB groß und besser für Internetseiten geeignet, da das Bild viel schneller vollständig geladen ist.

672 / 96 = 7 Inches / Zoll (18 cm)
480 / 96 = 5 Inches / Zoll (13 cm)

Auflösung 672 x 480 Pixel bei 96dpi
Auflösung 672 x 480 Pixel bei 96dpi

Fazit

Die Auflösung ist wichtig für das was wir mit einem Bild letztendlich anfangen wollen. Dabei gilt die Regel aus einer guten Qualität lässt sich eine geringere Qualität erzeugen. Im umgekehrten Fall aus einer geringen Qualität läßt sich leider keine bessere Qualität erzeugen.

Ein einfaches Beispiel ist der Vergleich mit einem Schachbrett das aus 64 Feldern besteht. Nehmen wir einfach mal an, dass das Schachbrett unser Fotopapier ist und unser Foto hat 64 Pixel, dann können wir jedem Feld im Schachbrett einen Pixel zuordnen, wenn wir nun einen Bildschirm haben, der nur 32 Felder/Pixel benötigt können wir einfach jeden 2. Pixel weglassen, die Qualität nimmt ab, aber man kann noch genug (wenn auch mit weniger Details) erkennen. Wollen wir aber ein Poster Drucken, zum Beispiel auf ein Fotopapier, das aus 128 Feldern besteht, dann fehlen uns Pixel um alle Felder mit je einem Pixel versorgen zu können. Wir können quasi nur jedem 2. Feld einen Pixel zuordnen. Wir erhalten also Lücken im Bild.

Die Auflösung reicht leider ist nicht aus um ein so großes Bild ohne Qualitätseinbußen drucken zu können. Es gibt natürlich bedingte Möglichkeiten entgegen zu wirken und auch aus nicht optimal aufgelösten Bildern noch akzeptable Ergebnisse zu erzielen, aber das ist hier nicht Gegenstand des Artikels und wenn man die Wahl hat, schon bei der Aufnahme eine bessere Qualität bzw. höhere Auflösung festlegen zu können, dann sollte dies auch die 1. Wahl sein.

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