Bessere Fotos machen, wer möchte das nicht? Nachdem man sich mit der Technik auseinander gesetzt hat und die Kamera zum Werkzeug geworden ist, beginnt erst die eigentliche Reise. Es ist wie beim Erwerb eines Führerscheins, man darf nun offiziell das Fahrzeug führen. Ob man allerdings das Fahrzeug beherrscht und auch fahren kann, sei zunächst ein mal dahingestellt. Doch von nun an macht man sich auf die Reise und sammelt Erfahrungen. So auch in der Fotografie, man lernt nur durch Fotografieren und betrachten der gemachten Fotos. Mit Sicherheit gibt es Naturtalente. Als sei ihnen das Vermächtnis, bessere Fotos als andere zu machen in die Wiege gelegt worden. Doch keine Angst, wenn du noch nicht so recht weißt, worauf es ankommt, hilft dir das Buch von Thomas Kleinert und Martin Schmidt aus dem mitp-Verlag dabei zu verstehen was bessere Fotos ausmachen.
Bessere Fotos, nicht ohne Kritik
Die Kunst des Beurteilens, so wird im Allgemeinen die Kritik beschrieben. So steht es im Buch, Bessere Fotos, Bilder diskutieren, verstehen und verbessern, gleich im ersten Kapitel. Die beiden Autoren sind so wie ich, Hobby- und keine gelernten Fotografen. Beide sind Mathematiker und somit meines Erachtens in der Lage Dinge analytisch zu betrachten und zu bewerten. Bildkritik ist etwas wertvolles. Sie ist eine Chance auf Anregung Dinge zu verändern, auszuprobieren und zu experimentieren. Das Buch möchte das Verständnis fördern, wie und was man an Fotos kritisieren kann. Wodurch die eigene Fotografie profitieren wird und bessere Fotos entstehen.
Diskussionen
Diskussionen können zuweilen recht hitzig werden. Man ist anderer Meinung als es andere sind. Genau dies ist Hauptaugenmerk des Buches. Diskutieren über fertige Fotos, sie zu beschreiben, die genutzten Techniken zu erklären und über diese Fotos zu streiten. Also kein Standardlehrbuch. Es setzt die Grundlagen über Technik voraus, nur hier und da wird mal Grundlegendes erwähnt. Keine trockenen Kapitel und langweilige Erklärungen, kein Richtig oder Falsch, Fotos stehen zur Diskussion. Selbst ausprobieren und umsetzen, sich selbst einen Eindruck machen und zum eignen Entschluss kommen ob die angesprochenen Bildkritikpunkte für einen selbst funktionieren und daraus bessere Fotos entstehen.
Mitten drin
Wenn man das Buch liest, ist man mitten drin. Egal ob man es von vorne nach hinten lesen mag, gezielt ein Thema oder wahllos eine Seite aufschlägt und liest, befindet man sich mitten drin in der Diskussion der beiden Autoren. Es gibt Bildbearbeitungstipps, Hinweise zur Entstehung, Erklärungen zu genutzten Einstellungen, genutzter Technik sowie Empfehlungen zur Verbesserung. Die Autoren werfen sich gegenseitig den Ball zu und wechseln sich ab. Dieser Schreibstil schafft Abwechslung und ist unterhaltsam. Auch wenn im einleitenden ersten Kapitel steht, dass man keine trockenen Kapitel finden wird, dem stimme ich zu, so werden dennoch wichtige und bewährte Elemente der Bildkomposition vermittelt.
Nicht nur Tech-Talk
Tech-Talk, so nennen sich die Abschnitte im Buch, die neben den Bildkritiken ein fester Bestandteil der elf Kapitel bilden. In ihnen werden Bildbearbeitungsschritte, Bildkorrekturen aber auch vor Ort Kameraeinstellungen und Checklisten vermittelt. Wer das Buch oder die einzelnen Kapitel aufmerksam liest, bekommt unterm Strich, alle wichtigen Elemente der Bildkomposition und Zutaten für bessere Fotos an die Hand. Auch wenn das Buch sich selbst als nicht Standardlehrbuch in seiner Art outet, so beinhaltet es dennoch alle wesentlichen Punkte der Bildgestaltung. Es werden Gestaltungsregeln aufgeführt, Geometrische Elemente, Licht und Stimmung, Einfachheit, Balance, Perspektiven genannt, Stilmittel erwähnt – alles – nur nicht trocken.
Mein Fazit
Ein unterhaltsam abwechslungsreiches Buch rund um das Thema Bildgestaltung. Man kann fast sagen, dass Leserinnen und Leser in die Diskussionen und Bildkritiken verwickelt werden. Das Buch ist Anregung und Hilfe, die eigenen Fotos beurteilen und kritisieren zu können. Das Potenzial zur Verbesserung zu erkennen. Selbst ausprobieren, verändern, experimentieren, überprüfen, den eigenen Blick verändern – so könnte man die Anregungen mit nur wenigen Worten beschreiben, die die Autoren mit ihrem Buch Bessere Fotos geben möchten. Erschienen ist das Buch im mitp-Verlag in seiner ersten Auflage im Jahr 2022. Es hat 184 Seiten und ist komplett in Farbe. Auf den Verlagsseiten gibt es eine kostenlose Leseprobe. Das Buch kostet 29,99€ und ist ebenfalls als E-Book (oder in Kombination) erhältlich.
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