Kamerazeit: Vergiss (nie) die Zeit – Ich vergesse leider all zu oft die Zeit bzw. die Uhr in meiner Kamera einzustellen. Dabei habe ich dann hinterher meist mehr Arbeit als mir lieb ist. Meist fotografiere ich mit mehreren Kameras zum Beispiel zusätzlich mit meiner Point-n-Shot Kamera. Sind dann die geschossenen Bilder nach dem Import auf den Rechner sind sie meist nicht in der richtigen Reihenfolge. Noch schwerer wird es wenn ich mit meiner Frau zusammen auf die Foto-Pirsch gehe, da kommen schon Bilder aus 4-5 Kameras zusammen und das Chaos ist perfekt.
Nicht nur die Tatsache, dass die Bilder bei einem korrekten Zeitstempel in der richtigen Reihenfolge auf dem Rechner liegen macht es eigentlich so wichtig die Uhrzeit zu stellen. Das Geotagging der Bilder mittels Zeitstempel und einem GPS Logfile wird fast unmöglich sollte der Zeitstempel nicht stimmen. Man sollte deshalb bevor man los zieht die Kamerauhren abgleichen.
Die einfachste Methode ist wohl nacheinander alle Kameras mit dem (gleichen) Rechner zu verbinden und mit der mitgelieferten Software Kamerazeit mit dem Computer zu abzugleichen. Hierzu sollte der Computer selbst über die Atomuhren die im Internet zu erreichen sind erst einmal abgeglichen werden. Das geht mit jedem Betriebssystem und es finden sich neben den internen Möglichkeiten, auch zahlreiche im Internet zu findende Applikationen, die diese Arbeit automatisieren. Einfach mal in Google „zeitserver ntp synchronisation“ und das benutzte Betriebssystem eingeben als Suchbegriff eingeben.
Noch einfacher haben es da die Benutzer einer Nikon D700, D3 (und evtl. noch weitere) denn diese besitzen die Gabe die Kamerazeit mittels GPS-Signal abzugleichen. Doch was wenn man keine Nikon mit dieser Funktion besitzt und/oder die Zeitsynchronisation am Rechner zu Haus vergessen wurde?

Bildquelle: Compulab
Für Nutzer von Smartphones wie dem iPhone gibt es Apps die einem die Atomzeit anzeigen. Hier braucht man nur ein Referenzfoto mit jeder Kamera erstellen. Da Sekunden wichtig sind sollte man eine Darstellung in der App wählen die diese anzeigt. Hat man kein Smartphone oder keine entsprechende App kann man natürlich auch die Uhrzeitanzeige eines GPS oder die Uhrzeit der (Funk-)Armbanduhr fotografieren. Auf Bahnhofsuhren verlasse ich mich da weniger. Denn die Bahn gibt nach eigenen Angaben an, dass nur rund 30% ihrer Züge verspätet ist. Also folgere ich daraus, dass dann wohl rund 70% der Bahnhofsuhren falsch gehen muss. Es spielt übrigens keine Rolle, dass man mit der zweiten Kamera eine andere Urzeit abfotografiert. Es wird jeweils die Zeit auf dem Foto mit dem internen Zeitstempel des Fotos verglichen das die Uhrzeit zeigt. Dieses Foto ist unser Referenzfoto.
Kamerazeit korrigieren
Zunächst müssen wir die Fotos auf den heimischen Rechner importieren. Wir suchen das Referenzfoto und vergleichen die Kamerazeit des Fotos (EXIF) mit der Uhrzeit die das Foto auf dem Bild zeigt. Wir können so schnell die Differenz ausrechnen. Mittels Stapelverarbeitung in Aperture, iPhoto, ACDSee oder Lightroom (und bestimmt auch allen anderen gängigen Bildverwaltungen) kann man den Zeitstempel justieren. So erhalten alle Fotos die Zeitdifferenz mitgeteilt und die Kamerazeit bzw. der Zeitstempel im Foto wird korrigiert. Dieser Vorgang wird für die Bilder einer Kamera durchgeführt. Für Fotos aus den anderen Kameras muss dieser Vorgang separat und über das jeweilige Referenzfoto der Kamera erfolgen! Danach sollten die Bilder aller Kameras in der richtigen Reihenfolge vorliegen. Nun können wir auch über den Zeitstempel des Bildes eventuelle GPS Logfiles zuordnen und die Bilder geotaggen. Es empfiehlt sich also vor jedem Fotoshooting ein solches Referenzfoto zu erstellen. Es schadet allerdings nicht auch seine Kamerazeit also die Kamerauhr aktuell zu halten.
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