Der Um- und Einstieg in Lightroom war für mich vor gut einem Jahr eine wahre Herausforderung. Das Programm Aperture, mit dem ich bis dato arbeitete, war ganz anders in der Bedienung, halt Apple like. Lightroom hatte ich mir zwar zwischendurch in einer Testversion installiert, aber nur kurz ausprobiert und recht schnell wieder gelöscht. Als das endgültige „Aus“ für Aperture durch Apple signalisiert wurde, habe ich mich nochmals eingehender mit Lightroom befasst und festgestellt, das ich das Programm zu unrecht und vorschnell von meiner Festplatte verbannt hatte. Wer einmal das Lightroom-Prinzip und den Aufbau verstanden hat, wird die Arbeit und den Umgang schätzen lernen. Um einen einfacheren Weg beim Um- oder Einstieg in Lightroom zu erfahren, als ich ihn hatte, stelle ich all denjenigen, die mit Lightroom beginnen möchten, meine Rezension zum Buch: „Einstieg in Lightroom 6 und CC: Bilder bearbeiten und organisieren“ von Torsten Kieslich hier zur Verfügung.
Bereits im Vorwort sowie dem ersten Kapitel „Schnelleinführung in Lightroom“ fühlte ich mich vollends angesprochen, ich erfuhr in einem leicht verständlichen und kommunikativen Stil, wofür Lightroom gut ist und was es für mich zu tun vermag. Kein trockenes, stupides erklären und abarbeiten der offensichtlichen Programmstruktur, sondern fast schon unterhaltsam, wird man von Torsten Kieslich an Lightroom herangeführt. Nach den ersten Seiten kennt man bereits „den Lightroom Workflow im Überblick“ und bekommt Hinweise darauf, was man noch vom Buch (und Lightroom) erwarten darf.
Der erste Eindruck und die hilfreiche Orientierung zum Aufbau und zur Arbeitsweise von Lightroom sind gerade verdaut, da geht es gleich im darauffolgenden Kapitel „Grundlagenwissen“ weiter und obwohl es sich „trocken“ anhört, Torsten Kieslich verliert seine „Lockerheit“ sowie leicht zu lesenden Stil bis zum Ende des Buches nicht. Es macht Spaß ihm zu folgen und sich durch das Buch bzw. in Lightroom hinein zu arbeiten.
Immer wieder stößt man auf Querverweise, ideal für die, die sich nicht an eine Buchreihenfolge halten möchten, gezielt zu speziellen Themen querlesen möchten oder feststellen das ihnen etwas entgangen zu sein scheint und zur Wiederholung noch mal zurückblättern möchten.
Besitzt man noch keinen eigenen Lightroom Katalog oder möchte nicht gleich mit eigenem Bildmaterial starten, weil man noch nicht weiß was Lightroom so anstellt, dem bietet sich die Möglichkeit Beispielsbilder, die es als gratis Zugabe per Download zum Buch gibt zu nutzen. Auf den Rheinwerk Verlagsseiten erhält man beim Download zudem noch Lightroom-Vorgaben, Zusatzmaterial und Auszüge aus dem Videotraining mit dem Titel „Photoshop Lightroom 6 und CC – Das umfassende Training“, das ebenfalls im Rheinwerk Verlag erschienen ist.
Wer Lightroom noch nicht besitzt, kann eine Testversion von den Adobe-Seiten laden und installieren. So lässt sich risikofrei Lightroom testen und mit dem Bonusmaterial zum Buch, hat man somit die Möglichkeit, auch ohne eigenes Material den Themen und Erklärungen des Buch interaktiv am eigenen Computer zu folgen. Die Angst vor Datenverlust der eignen Bilder, ist letztlich größer, als die eigentliche Gefahr, denn Lightroom verändert bis auf wenige Ausnahmen (zum Beispiel beim Import den Speicherort der Datei, falls gewünscht) keine original Dateien. Getätigte Änderungen im Entwickeln-Modul können jeder Zeit widerrufen werden. Erst beim Export werden Änderungen auf eine Kopie des original Bildes übertragen. In der Regel nimmt man beim Export auch eine Änderung des Dateiformats vor insbesondere dann, wenn man „in RAW“ fotografiert oder seine Bilder als DNG gespeichert hat.
Sind die Grundlagen abgearbeitet, geht es ans Eingemachte, darum wie man auf unterschiedlichste Weise Bilder importieren kann und welche Einstellungen hierbei zu berücksichtigen sind. Ordnung ist bekanntlich das halbe Leben und Lightroom bietet hier die erforderlichen (Hilfs-)Mittel, die andere Hälfte muss man als Fotograf schon selbst erledigen und befolgen, im Kapitel zum Bibliothek-Modul erlangt man alles notwendige Wissen. Unter anderem werden auch die neuen Funktionen aus Lightroom 6 und CC, wie das Zusammenfügen von HDR und Panoramaaufnahmen erklärt. Da Organisation angeblich bekanntlich alles ist, wird unter anderem auf das Vergeben von Metadaten, Bewerten von Aufnahmen, das Filtern und Wiederfinden von Aufnahmen (zum Beispiel Fotos bestimmter Personen) im Kapitel zum Bibliothek-Modul ebenfalls eingegangen.
Im wohl umfangreichsten Kapitel des Buches, dreht sich nun alles um die Optimierung von Aufnahmen und der Korrektur von möglichen Aufnahmefehlern – das Buch widmet sich hier dem Lightroom Entwickeln-Modul, quasi der digitalen Dunkelkammer. Wie bereits aus den anderen Kapiteln gewohnt, werden auf anschauliche Weise, die einzelnen Funktionen, sowie alle Regler und Schieber erklärt. Es gibt zu allen Erklärungen Bildbeispiele, die zum Teil auch Bestandteil des Downloads sind und somit können Funktionen und Wirkung direkt selbst ausprobiert werden.
Der ein oder andere möchte nicht immer alle Aufgaben der Bildbearbeitung in Lightroom erledigen und greift lieber auf Spezialanwendungen zurück. Lightroom berücksichtigt dies und wer seine Bilder also zum Beispiel lieber mit Photoshop oder einem anderen Programm bearbeiten möchte kann dies auch weiterhin tun. Viele der externen Programme bieten Schnittstellen und im folgenden Kapitel des Buchs lernt man, wie externe Programme eingebunden und Aufnahmen übergeben werden. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise ist, dass bearbeitete Bilder an Lightroom „zurück gegeben werden“ und somit die Lightroom-Bibliothek immer aktuell ist und alle Bilder enthält.
Damit nicht genug, das Buch „Einstieg in Lightroom 6 und CC – Bilder bearbeiten und organisieren“ deckt auch alle anderen Anwendungsgebiete die Lightroom bietet, gleichermaßen verständlich ab, so werden das Karten-Modul, Buch-Modul, Diashow-Modul, Drucken-Modul und das Web-Modul sowie die Veröffentlichungsdienste erklärt.
Fazit:
Ich weiß selber nicht, warum ich mir damals, beim Umstieg zu Lightroom nicht schon ein solches Buch zur Hilfe genommen habe. Es hätte mir das Leben erleichtert, doch selbst für mich als mittlerweile „fortgeschrittener“ Lightroom Anwender, stellt dieses Buch eine Bereicherung dar. Es hat meine ungeahnten Wissenslücken um Lightroom and vielen Stellen beseitigt. Hier und da ist mir ein Licht aufgegangen und ich konnte viele Dinge, die ich mit Lightroom bereits erledigte weiter optimieren und mein Wissen festigen. Jeder der über den Einstieg und die Arbeit mit Lightroom nachdenkt, sollte sich das Buch „Einstieg in Lightroom 6 und CC: Bilder bearbeiten und organisieren“ von Torsten Kieslich aus dem Rheinwerk Verlag (ehem. Galileo Press) ansehen. Der Leser erhält einen umfassenden Einblick, sowie das notwendige Wissen um optimal mit Lightroom zu starten, seine Bilder zu organisieren, zu verwalten und zu optimieren. Da es angenehm und leicht verständlich geschrieben ist erhält das Buch mein Prädikat: Absolut Empfehlenswert.
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